30 Mär. 2015

Spatenstich für den Seppl-Herberger-Platz begeistert nicht nur die Anwohner - Gedenkort an den „Chef“ im fußballhistorisch wichtigen Arbeiterviertel

 

Mannheim-Waldhof. Pünktlich zum 118. Geburtstag des Weltmeistertrainers von 1954 und Waldhöfers Seppl Herberger fand an der kleinen Platzfläche an der Einmündung Oppauer Straße und Jakob-Faulhaber-Straße in Mannheim-Waldhof der Spatenstich für den Seppl-Herberger-Platz statt.

Beim heutigen Spatenstich waren neben Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz und Bürgermeister Lothar Quast auch Vertreter der Sepp-Herberger-Stiftung des Deutschen Fußball-Bundes, darunter DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg, Schatzmeister Reinhard Grindel, Kurator Michael Herberger, Trainer-Legende Otto Rehhagel und Fußball-Weltmeister Horst Eckel sowie Jürgen Kurtz von der Bürgerinitiative Waldhof-West vertreten. Die Bauarbeiten sollen in acht bis zehn Wochen abgeschlossen sein. Die feierliche Einweihung findet am Freitag, 17. Juli 2015, um 15 Uhr, statt. 

„Heute am 118. Geburtstag unseres Weltmeistertrainers von 1954, sollen die Bauarbeiten am neuen Seppl-Herberger-Platz mit dem offiziellen Spatenstich begonnen werden“, begrüßte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz die Gäste an der kleinen Straßenecke im Waldhof. „Wir unterstützten die Idee der Bürgerinitiative Waldhof-West und stellen für die Umgestaltung des Platzes insgesamt einen außerplanmäßigen Finanzrahmen von 150.000 Euro zur Verfügung“, so Kurz weiter. Das Ziel der Bürgerinitiative rückt somit ein ganzes Stück näher. Bereits im Jahr 2012 engagierten sich Jürgen Kurtz und die Bürgerinitiative für eine würdige Ehrung des einstigen Mannheimer Bürgers Josef „Seppl“ Herberger, der als erfolgreicher Sportler und späterer Fußball-Nationaltrainer weltweiten Ruhm erlangte. „Seppl Herberger stammt aus unserem Waldhof. Er hat in seiner Karriere als Fußballer und Trainer begeistert und uns alle 1954 zu Fußball-Weltmeistern gemacht. Daher freut es mich heute besonders, dass die Bauarbeiten zur Fertigstellung seines würdigen Platzes eingeleitet werden“, unterstrich Sportbürgermeister Lothar Quast.   Glas-Stehle erinnert an den „Chef“ 

Auf Anregung der Bürgerinitiative Waldhof-West, wurde die im Bestand standardmäßig angelegte Grünfläche, einschließlich der umgebenden Gehwegfläche an der Ecke Oppauer Straße / Jakob-Faulhaber-Straße, im Sommer 2013 mit dem Beschluss des Gemeinderats der Stadt Mannheim nach „Seppl“ Herberger benannt. In der Folge trat die Bürgerinitiative Waldhof-West mit weiteren Vorschlägen an die Stadt Mannheim heran. Angeregt wurde eine Umgestaltung der kleinen Platzfläche, um einen Bereich für das „Denkmal“ Seppl Herbergers zu schaffen. „Es ist schön, dass mit dem neuen Platz in seiner Heimatstadt fortan an den unvergessenen ‚Seppl‘ Herberger erinnert wird. Wir danken dem Oberbürgermeister, dem Gemeinderat und der Verwaltung, aber insbesondere auch der Bürgerinitiative, ohne die dieses Vorhaben nicht angestoßen worden wäre“, so DFB-Vizepräsident Eugen Gehlenborg, der Vorstandsvorsitzende der DFB-Stiftung Sepp Herberger. 

Die 1977 errichtete Stiftung des bürgerlichen Rechts trägt die Kosten von mehr als 30.000 Euro für die Fertigung einer 1,60 auf 1,80 Meter großen Glas-Stehle, die auf dem Platz an das Leben und Wirken Herbergers, der die Stiftung zusammen mit seiner Frau zur Alleinerbin erklärte, erinnern soll. Der künftige Unterhalt und die Pflege sind durch die Stadt Mannheim gesichert.  

Thema „Fußball“ im Entwurf der Platzgestaltung umgesetzt 
Die Stadtverwaltung und das Planungsbüro entwickelten ein durch die Bürgerinitiative und vom Bezirksbeirat mitgetragenes Gesamtkonzept für den Seppl-Herberger-Platz. Mit viel Freude an der Aufgabe hatten die Planer das Thema Fußball im Entwurf umgesetzt. Dabei kam den Planern ganz sicher auch die Popularität des Fußballs zugute, denn eine solche Platzgestaltung schafft Sympathie und eine positive Gesprächsbasis für alle Beteiligten wie auch für die daran arbeitenden Fachleute.

„Wir sind uns bewusst, dass wir hier etwas Einmaliges erreicht haben. An dieser für unseren Stadtteil bedeutenden Stelle vor der Waldhofschule können wir nun aus einer über die Jahre unansehnlich gewordenen ehemaligen Grünfläche einen zentralen Gedenkort von nationaler Bedeutung an den größten Sohn unseres Stadtteils Waldhof erschaffen. Das deckt sich damit auch mit den Zielen unserer Bürgerinitiative, unserem Stadtteil wieder ein Stück weit die alte Identität des fußballhistorisch wichtigen Arbeiterviertels zurückzugeben“, sagte Jürgen Kurtz von der Bürgerinitiative Waldhof-West.   Nachdem die ersten Planungen abgeschlossen sind, ist die Realisierung nun in greifbarer Nähe. Der Platz soll sich durch die Umgestaltung zu den bestehenden Grundstücksgrenzen weiter öffnen. Der mittlere Grünflächenbestand wird zugunsten einer wertigen, unterhaltungsfreundlichen Platzgestaltung zurückgesetzt und von neuen Flächen umgeben. Eine vom Fanprojekt Mannheim gestaltete „Bande“ markiert die Grundstücksgrenze in Richtung Schulgelände. Das vorgesehene Sitzmobiliar, die rückwärtige Bande und die ballrunden Poller verbinden in ihrer Formensprache die Platzgestaltung mit Eindrücken aus dem Fußballstadion. Tribüne, Ball und Bande wirken gegenwärtig und lassen leicht eine Stadionassoziation entstehen. Der Baumhasel bleibt auf dem Platz in einer ausreichend großen, mit Rasen angesäten Baumscheibe erhalten. An den Platzbegrenzungen und im Übergangsbereich zum MVV-Trafohäuschen sind niedrige Sträucher und Bodendecker geplant.   

Sepp-Herberger-Stiftung, 30.03.2015

 

Fotonachweis: Sepp-Herberger-Stiftung