bfv-Projekt „Interkulturelle Kompetenz im Amateurfußball“ mit Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet

Das Projekt „Interkulturelle Kompetenz im Amateurfußball“ des Badischen Fußballverbandes (bfv) wurde im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Baden-Württemberg am vergangenen Donnerstag im SpOrt in Stuttgart ausgezeichnet. Jürgen Galm, bfv-Vizepräsident nahm das Preisgeld in Höhe von 12.500 Euro in Form eines symbolischen Schecks entgegen.

Das Konzept wurde federführend von Patrick Orf, Masterabsolvent der Pädagogischen Hochschule Heidelberg in Zusammenarbeit mit dem bfv entwickelt. Auf Basis seiner zuvor angefertigten Forschungsarbeit „Migrantensportvereine - Integration oder Separation?“ stellte Orf dar, dass die Problemlage aus Sicht der Migranten nicht in genereller Fremdenfeindlichkeit oder Rassismus besteht, sondern vielmehr kulturelle Unterschiede in der Kommunikation und Verhalten ursächlich sind. Besonders im Fokus stehen die Schiedsrichter, die in den Konfliktverläufen mit ihren Entscheidungen eine Schlüsselrolle einnehmen.

Als eines der zentralen Ergebnisse der Masterarbeit „Interkulturelle Kompetenz im Amateurfußball“ stehen zwei ausgearbeitete Module à 90 Minuten für die Zielgruppe Schiedsrichter, die theoretische mit praktischen, interaktiven Inhalten vereint. Wesentliche Bausteine sind die Darstellung der verschiedenen Kulturen, die kulturelle Vielfalt und Interkulturalität bis hin zu Konflikten, die im interkulturellen Kontext entstehen können. Der Fokus auf den Amateurfußball wird stets berücksichtigt.

Das Projekt startete im September mit zwei Pilotveranstaltungen in der Sportschule Schöneck. 15 Schiedsrichter durchliefen die Module, berichteten über ihre praktischen Erfahrungen und erarbeiten Lösungen. Nach der Vorstellung und Auswertung bei der Kreisschiedsrichter-Lehrwartetagung Ende September werden in den kommenden Monaten in ausgewählten Fußballkreisen die Module durchgeführt, um diese dann nach und nach in der Schiedsrichterqualifizierung beim bfv fest zu etablieren.

Jürgen Galm freut sich über die neuen Qualifizierungsmodule: „Für unsere Schiedsrichter wurde mit beiden Modulen ein Grundkonzept geschaffen, welches dazu beiträgt, sich in ihrer Persönlichkeit auf und abseits des Fußballplatzes weiterzuentwickeln.“ Galm sieht insbesondere auch großes Potential über den Projektzeitraum von September 2016 hinaus: „Unser Ziel ist es, die Inhalte langfristig in unsere Qualifizierungsmaßnahmen zu etablieren.“ Möglich seien die Einbindung der Inhalte beider Module in die Vereinsführungskräfte- und Trainerausbildung des bfv.