13 Okt. 2014

„Für alle Seiten eine fantastische Sache!“ – positives Fazit nach Schiedsrichterausbildung in Pforzheimer Schule

 

Pforzheim. Der Auftaktlehrgang im Pilotprojekt „Schiedsrichterausbildung in der Schule“ ging am Freitag nach fünf intensiven und spannenden Tagen zu Ende. 15 Schülerinnen und Schüler der Brötzinger Schule sind nun neu ausgebildete Jung-Schiedsrichter und freuen sich jetzt auf ihre Tätigkeit in den Fußballvereinen. 

„Der Schiedsrichter-Lehrgang war ein voller Erfolg!“, resümierte Verbandsschiedsrichter Rolf Karcher nach dem einwöchigen Lehrgang in der Brötzinger Schule. Mit diesem Projekt ging der Badische Fußballverband einen ganz neuen Weg, um neuen Schiedsrichternachwuchs zu gewinnen. In enger Zusammenarbeit mit Klaus Albrecht, Vorsitzender des bfv-Schulfußball-Ausschusses, passten Karcher und der Pforzheimer Schiedsrichter-Lehrwart Sven Lehmann die bisher übliche Schiedsrichter-Neulingsausbildung auf die neue Zielgruppe Schule an. Statt reinem Frontalunterricht mit Regelkunde standen abwechslungsreiche Einheiten auf dem Stundenplan: Gruppenarbeiten, Präsentationen, praktische Übungen. „Außerdem haben wir die Inhalte durch Übungen zur Persönlichkeitsentwicklung, zum Konfliktmanagement und zur Gewalt-prävention ergänzt“ erklärte Albrecht. 

In der Brötzinger Schule kam diesen Themen eine ganz besondere Bedeutung zu. „Die Schule liegt in einem sozialen Brennpunkt“, verdeutlichte Schulleiter Wolfgang Müller. „Die Kinder haben hier wenig, an dem sie sich festhalten können.“ Außer Fußball! 22 Jugendliche meldeten sich freiwillig für den Lehrgang an, darunter sogar fünf Mädchen. Alle spielen leidenschaftlich gerne Fußball und entwickelten spätestens im Lehrgang eine große Begeisterung für die Schiedsrichterei, wie Lehrmann berichtet: „Schon am zweiten Tag kamen zwei Mädchen auf mich zu und haben gefragt, wann sie denn jetzt das erste Spiel leiten dürfen.“ Auch seitens der Schule herrschte helle Begeisterung: „Die Kinder blühen total auf, weil sie endlich etwas haben, für das sie Anerkennung erhalten“, freute sich Müller. Berufseinstiegsberater Andreas Schütte sieht in dem Lehrgang zudem einen Vorteil für die Jugendlichen bei ihrer späteren Berufswahl. 

„Es ist für alle Seiten eine fantastische Sache“, lautete das Fazit von bfv-Präsident Ronny Zimmermann, der es sich nicht nehmen ließ in Pforzheim vorbei zu schauen. „Verband, Schule sowie Schülerinnen und Schüler profitieren alle gleichermaßen.“ Am Ende schafften 15 der 22 die Prüfung beim ersten Anlauf. „Ein Teilnehmer schaffte sogar die volle Punktzahl!“, freute sich der Lehrwart am Ende. Diese Jugendlichen werden jetzt in die Nachwuchsgruppe der Schiedsrichtervereinigung Pforzheim integriert, erhalten Paten an ihre Seite und dürfen schon bald die ersten Spiele pfeifen.

Ka, 13.10.2014

 

Sven Lehmann mit den Schülerinnen und Schülern