09 Mär. 2015

Schiedsrichterinnen im bfv erarbeiteten Strategien für die Zukunft

 

18 engagierte Schiedsrichterinnen diskutierten am Samstag in der Sportschule Schöneck mit Verantwortlichen des Badischen Fußballverbandes die zentralen Themen Gewinnung, Bindung und Qualifizierung von Schiedsrichterinnen.

In einer offenen Atmosphäre tauschte sich knapp die Hälfte der weiblichen Schiedsrichter im bfv aus. Wie kamen sie selbst zum Pfeifen? Wie wurden und werden sie betreut? Welche Erfolgsfaktoren helfen bei der Gewinnung von noch mehr Schiedsrichterinnen? Wie kann die Aus- und Weiterbildung von Schiedsrichtern noch effektiver gestaltet werden? Aufgeteilt in mehrere Gruppen stellten sich die vornehmlich jungen Frauen diesen entscheidenden Fragen. „Ich fand es super, wie gelöst sie ihre Erfahrungen mitgeteilt haben und auch nicht scheuten, konstruktive Kritik zu üben“, erzählt bfv-Geschäftsführer Uwe Ziegenhagen. „Genau diese Offenheit haben wir uns erhofft, denn darauf können wir jetzt sehr gut aufbauen.“ Zentrale Erkenntnisse des ersten Workshops dieser Art waren unter anderem, dass der Rolle der Schiedsrichter-Paten eine entscheidende Bedeutung zukommt. Gerade junge Schiedsrichterinnen erlangen wesentlich schneller Sicherheit und Selbstbewusstsein, wenn sie von Anfang an konsequent an die Hand genommen und begleitet werden. Ein klarer Wunsch der Schiedsrichterinnen ist es auch, die Ausbildung praxisnäher zu gestalten. Denn zwischen der theoretischer Fußballregel und dem auf dem Platz stehen und ein Spiel leiten liege eine große Strecke. Dabei könne es schon hilfreich sein, wenn Neulinge erfahrene Schiedsrichterinnen begleiten und ihnen über die Schulter schauen können.

Eine dieser erfahrenen Schiedsrichterinnen ist Sonja Kuttelwascher. Sie ist das Aushängeschild des bfv und gerade aufgestiegen in die 2. Frauen-Bundesliga, wo sie schon vier Spiele leitete. Dafür erhielt sie von bfv-Präsident Ronny Zimmermann ein Präsent. „Sonja ist ein hervorragendes Beispiel für die vielen Nachwuchsschiedsrichterinnen, dass sie weit kommen können, wenn sie am Ball bleiben“, lobte Zimmermann. Als sehr erfreulich bewertete er, dass an diesem Tag allein zehn der anwesenden Schiedsrichterinnen unter 20 Jahre jung waren. „Das ist genau die Gruppe mit der wir arbeiten wollen, denn sie sind wichtige Multiplikatoren für die Gewinnung weiterer junger Frauen.“ Das Potenzial weitere weibliche Schiedsrichter zu begeistern sei definitiv da, da waren sich auch bfv-Vizepräsidentin Nadine Imhof, Frauenbeauftragte Anja Mathis und Verbandsschiedsrichter-Obmann Rolf Karcher sicher. „Ganz toll fand ich, dass eine Schiedsrichterin dabei war, die letztes Jahr im Rahmen des neuen Schulprojekts an der Tulla-Realschule die Neulingsausbildung absolviert hat“, freute sich Karcher. Die Ergebnisse des Workshops werden nun aufgearbeitet und gemeinsam mit den Fußballkreisen zu einer Strategie zusammengefasst.