01 Feb. 2015

JFC steigt aus Fußballbetrieb komplett aus

 

Vor fünf Jahren hatte sich der Jugendfußballclub Edingen-Neckarhausen (JFC) gegründet, um die Förderung des Kickernachwuchses in der Neckargemeinde voranzubringen. In der Folge wurde 2013 die Jugendfußballgemeinschaft (JFG) gegründet, in der sich die Jugendabteilungen von DJK, Fortuna, JFC und Viktoria zu einer Spielgemeinschaft zusammenschlossen. Jetzt hat der JFC in seiner Jahreshauptversammlung beschlossen, nach Ende dieser Saison keinen eigenen Spielbetrieb mehr aufrechtzuerhalten.

"Weniger ist mehr", ergänzte JFC-Kassenwart Michael Knupfer seinen Vorsitzenden Thomas Ruprecht. Dieser hatte den Austritt aus der JFG damit begründet, dass der JFC sein Ziel erreicht habe: "Die 150 jungen Fußballer in Edingen-Neckarhausen spielen nun zusammen. Die Jugendlichen wissen schon gar nicht mehr, zu welchem Verein sie gehören." Er empfahl den Eltern der JFC-Kinder, diese in einem der drei anderen Vereine anzumelden. Die Kündigungen werden bis zum 30. Juni ohne Frist akzeptiert, der Jahresbeitrag 2015 wird nur zur Hälfte eingezogen. Die Entscheidung fiel einstimmig.

Lediglich elf Mitglieder und Mütter waren am Dienstagabend zur Versammlung ins Nebenzimmer der Viktoria gekommen. Einfluss auf die Beschlussfähigkeit hatte das bei dem 83 Mitgliedern starken Verein nicht, da die JFC-Satzung kein Quorum vorschreibt. Dass der Kassenbericht im vergangenen Wirtschaftsjahr mit einem Plus saldierte und der Vorstand einstimmig entlastet wurde, geriet zur Nebensache.

 

"Die JFG läuft gut, ist gut besetzt und die Mannschaften sind gut betreut", konstatierte JFC-Chef Ruprecht. Das sah Markus Rohr allerdings anders. Der Trainer der D-Junioren klagte, dass es mit den Spielerpässen überhaupt nicht klappe. Ihm wurde entgegengehalten, dass die JFG grundsätzlich funktioniere, auch wenn an einzelnen Stellen die Qualität noch verbesserungswürdig sei. Von Chaos könne keine Rede sein.

"Vereine werden gestärkt"

Ruprecht vertrat zudem die Meinung, dass durch den Rückzug des JFC die Position der in der Spielgemeinschaft vertretenen Vereine gestärkt werde: "In den Vereinen findet derzeit ein Generationenwechsel statt. Die Versammlungen der JFG werden noch engagierter und effektiver, wenn man sich von den Betonköpfen in den einzelnen Vereinen freigeschwommen hat."

Nichtsdestotrotz bleibt der JFC auf dem Papier bestehen. Für Ruprecht spricht nichts dagegen, wenn Eltern die Initiative ergreifen und den Verein weiterführen wollen: "Der JFC ist ein grundsolider Verein, Finanzen, Struktur und Verwaltung stimmen." ths

 

Quelle: www.morgenweb.de/region/mannheimer-morgen/edingen-neckarhausen/jfc-steigt-aus-fussballbetrieb-komplett-aus-1.2080089