13 Okt. 2014

Pilotprojekt zur Schiedsrichterausbildung geht in die zweite Runde

 

Karlsruhe. Um den Schiedsrichter-Nachwuchs zu sichern, nimmt der Badische Fußballverband die Zielgruppe „Schule“ weiter in den Blick. Nach der geglückten Startveranstal-tung in Pforzheim  geht das Projekt in der Tulla-Realschule in Rintheim vom 20. bis 24. Oktober in die zweite Runde.

Dass die Schule eine entscheidende Zielgruppe ist, wurde für die Trainer-Gewinnung bereits erkannt und im Projekt Junior-Coach / Schülermentoren umgesetzt. Nun ziehen auch die Schiedsrichter nach, für die das Thema Nachwuchsgewinnung ebenso wichtig ist. Eine Projektgruppe im Verbandsschiedsrichter-Ausschuss unter der Leitung von Verbandsschiedsrichterobmann Rolf Karcher entwickelte die Ideen, die zu dem Pilotprojekt „Schiedsrichter-Ausbildung in der Schule“ führten. „Wir haben uns intensiv Gedanken darüber gemacht, wie wir junge Leute für die Schiedsrichterei begeistern können. Wir dürfen nicht mehr darauf warten, dass die Jugendlichen von alleine zu uns kommen, sondern müssen aktiv auf die Zielgruppen zugehen“, erklärt Karcher. „Und die Zielgruppe finden wir am einfachsten in den Schulen. Eine Schiedsrichterausbildung in der Schule ist damit die logische Konsequenz.“ Im Schuljahr 2014/15 finden zunächst an drei Pilotschulen Schiedsrichterneulingskurse während einer Projektwoche statt, um bei den Jugendlichen Interesse an der anspruchs- und verantwortungsvollen Tätigkeit des Fußballschiedsrichters zu wecken.

In der Ausbildung vermitteln die Referenten des bfv, dass Schiedsrichter sein mehr verlangt, als Regeln zu kennen. Einheiten zur Regelkunde werden daher ergänzt durch Konfliktmanagement und Persönlichkeitsschulung, die besonders die Fähigkeit zur Selbstregulation fördern. Karcher: „Eigenes und fremdes Konfliktverhalten erkennen und steuern sowie Prozesse begleiten und anhand eines Regelwerks in Abläufe eingreifen – das setzt ein hohes Maß an Selbstregulierungsfähigkeit voraus, die auch auf andere Lebensbereiche übertragbar ist, zum Beispiel auch auf die Lernleistung in der Schule.“ Nach erfolgreichem Lehrgang sind die Jugendlichen ausgebildete Jungschiedsrichter und können zunächst Junioren-Spiele in ihrem Fußballkreis leiten.

Der erste Schiedsrichter-Neulingskurs im Rahmen des Pilotprojekts fand bereits in der letzten Woche in Pforzheim an der Brötzinger Schule (Grund- und Werkrealschule / Ganztageseinrichtung) statt. Vom 20. bis 24. Oktober wird das Projekt an der Tulla-Realschule in Rintheim fortgesetzt. „Die positive Resonanz seitens der Schulleitung und die Anmeldezahlen bestätigen uns, dass die Initiative in die richtige Richtung geht“, betont Karcher. Die vorerst letzte Ausbildung des Pilotprojekts folgt an einer Schule im Fußballkreis Bruchsal.  

Ka/Kg, 13.10.2014