30 Apr. 2015

„Sie haben anfangs über uns gelacht“

 

Kreisfußball: Für Philipp Richter gilt: Nichts ist unmöglich, die Freien Turner schrecken selbst vor der SG Kirchheim nicht zurück

Quelle:RNZ vom 30.4.2015 Von Wolfgang Brück

(ts/wb) Neulich in Neckargemünd machte Klaus Fuchs (68), seit 22 Jahren erster Vorsitzender der Freien Turner Kirchheim, eine nette Beobachtung. „Ein paar Rohrbacher waren da und wollten uns verlieren sehen. In der zweiten Halbzeit, nach unserem Tor zum 2:0, waren sie plötzlich verschwunden.“

Niederlagen sind selten geworden beim Tabellenzweiten der A-Klasse. Die Bilanz in diesem Jahr ist nahezu makellos: Ein Unentschieden und sechs Siege bei 24:3-Toren. Die Freien Turnier, die erst in diesem Jahr aufgestiegen sind, marschieren Richtung Kreisliga. Am Sonntag (15 Uhr) sind sie zu Gast beim abstiegsbedrohten VfB Wiesloch.

„Es wäre der dritte Aufstieg in fünf Jahren“, sagt Philipp Richter. Der Sportliche Leiter, gerade mal 28 Jahre alt und in einem international operierenden IT Consulting-Unternehmen tätig, ist der Vater des Aufschwungs. Als Richter, der auch Fußball-Management studiert hat, in Kirchheim übernahm, war der Verein Letzter der C-Klasse. Seitdem hat sich viel getan. Es gibt neben drei Trainern mit Willi Treiber einen Physiotherapeuten, mit Sascha Gastrop einen Fitnesstrainer und mit Andreas Schuster einen Team-Manager. Die Mannschaft wurde mit Trainingsanzügen ausgestattet. „Strukturen sind wichtig für gute Leistungen“, sagt Richter, der stolz darauf ist, dass Spieler wie Marcus Raad, Janek Bopp, Markus Kappel, Roman Zech oder Sascha Barth den Weg aus der C-Klasse nach oben mitgemacht haben.

Jeweils vier Punkte trennen die Freien Turner vom Spitzenreiter SG Lobbach (mit einem Spiel mehr) und vom Rangdritten TB Rohrbach/Boxberg. Zwei steigen auf. Klaus Fuchs ist optimistisch, dass Kirchheim dabei ist. Er hofft, dass die Entscheidung schon gefallen ist, wenn es am letzten Spieltag zum Duell gegen den Aufstiegskonkurrenten Rohrbach kommt.

Einen Termin hat sich Philipp Richter schon jetzt im Kalender rot angestrichen. Ein Freundschaftsspiel am 11. Juli gegen den Verbandsligisten SG Kirchheim. Der Visionär hält es nicht für ausgeschlossen, dass „in drei, vier Jahren“ die beiden Stadtteil-Rivalen um Punkte gegeneinander spielen. Richter: „Als wir als C-Klassen-Letzter gesagt haben, wir wollen in die Kreisliga, hat man uns ausgelacht. Jetzt lachen wir. Warten wir es ab.“