22 Sep. 2022

Walking Fußball beim ATSV Kleinsteinbach

 

Pfinztal-Kleinsteinbach. 17 Teilnehmer – darunter eine Frau – warteten gelassen, aber auch ein bisschen gespannt auf dem Sportplatz des ATSV Kleinsteinbach, was da an Neuem in Sachen Fußballspielen auf sie zukommt. Es waren, wie angedacht, vor allem ältere Semester ehemaliger Aktiver, die sich in Sportkleidung anschickten, die neue Spielart "Walking Fußball (WF)" kennenzulernen. Eingeladen hierzu hatte der Badische Fußballverband, der sich zum Ziel gesetzt hat, im Bereich seines Gebietes durch Demonstrationen die Variante bekannter zu machen. 

Die Aufgabe übernahm die Freizeit-, Breiten- und Schulsportbeauftragte des bfv, Alexandra Grein, die sich seit 2017 mit dem Thema befasst. Das 2011 im mittelenglischen Chesterfield entwickelte Konzept führte in England zum Erfolg; über 1000 Vereine bieten schon WF an. Bei uns sei Corona noch störend dazugekommen.

 

Der ATSV freue sich, so Vorsitzender Markus Eble, der selbst dann aktiv mitwirkte, bei der Begrüßung, dass er als Starter für diesen Versuch ausgewählt wurde. Man hatte sich vereinsintern bemüht, die Werbetrommel zur Beteiligung zu rühren. So waren der Verein und die Übungsleiterin zufrieden über die erste Resonanz. A. Grein, in jüngeren Jahren selbst höherklassig beim FC Klinge Seckach fußballerisch aktiv, betonte, es sei die Absicht, die zwei Sparten Walking und Fußball zu kombinieren und als „Fußball im Gehen“ zusammenzuführen. Der WF biete die Möglichkeit, trotz höheren Alters – der älteste Teilnehmer beim ATSV war 75, die meisten über 50 – oder durch körperliche Einschränkungen nicht mehr so belastbare Personen noch sportlich aktiv zu sein, was zur körperlichen Gesundheit beitragen könne. Überlastung soll auf jeden Fall ausgeschlossen werden. Mit WF könne man der körperlichen Inaktivität als Problem unserer heutigen Gesellschaft entgegenwirken. Ein ganz wichtiger Punkt stelle auch der Spaßfaktor und das Fördern sozialer Kontakte dar. Das Spiel sei nicht nur für ältere Kicker, sondern auch für gemischtgeschlechtliche Teams und für Generationenvergleiche geeignet.   

Einleitend erläutert wurden die speziellen Regeln: Nicht rennen; Mannschaften, Spielfelder und Tore sind kleiner; der Ball darf maximal 1,20 Meter hoch gespielt werden; intensive körperliche Kontakte sind nicht erlaubt. Die meisten dieser Vorgaben bedeuteten für die früheren Aktiven doch eine Umstellung, wie sich dann herausstellte. Nach einem kurzen Aufwärmprogramm legte A. Grein besonderen Wert auf die Formen des Gehens, den Umgang mit dem Ball („gute Ball-An- und Mitnahme und präzises Passspiel sind wichtig“) und die Raumaufteilung. Dann wurde erst im Kleinfeld geprobt, und schließlich begegnete man sich schon wettkampfartig auf größerem Feld, auch mit Torhütern. 

 

„Zum richtigen Kicken reicht es vielen von uns nicht mehr, aber für diese Art von Gesundheitssport sind wir aber zu begeistern“, lautete mancher Kommentar nach Übungsende. Überlastung wurde hinterher nicht festgestellt, „ein bisschen Muskelkater spüren wir aber doch“, meinten einige am Tag danach. Als Tenor können die Verantwortlichen festhalten: Es soll versucht werden, dieses Angebot als feste Einrichtung im ATSV zu installieren. Interessenten aus anderen Vereinen seien durchaus willkommen“.